Altstätten Forst

Stiftungen sind im Rheintal – wie in der ganzen Schweiz – eine wesentliche Kraft zur Förderung des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens.

Rheintaler Industrielle wie Jacob Laurenz Custer und Florian Marolani im 19. Jahrhundert oder die Familie Schmidheiny im 20. Jahrhundert gründeten soziale und kulturelle Legate und Stiftungen.

Einen besonderen Beitrag leistete auch die Kantonsrätin und Unternehmerin Johanna Nüesch-Winzeler, die mit dem Stickereifabrikanten Hans Nüesch verheiratet war: Sie spielte nicht nur Violine im Rheintaler Kammerorchester, sondern verhalf mit ihrer Initiative zur Gründung der St.Gallischen Kulturstiftung im Jahr 1985.

Die Stiftung des Altstätter Unternehmers Karl Zünd hat die Sanierung der historischen Gebäude der „Prestegg“ in Altstätten finanziell unterstützt. Darin befindet sich eines der ältesten Regionalmuseen der Schweiz. Seit der Wiedereröffnung 2021 unter dem Label „Zentrum für Geschichte und Kultur“ ist das Kleintheater Diogenes in der „Prestegg“ eingemietet.

Auch die international bekannte Maskentheatertruppe „Mummenschanz“ wird von einer Stiftung getragen, die vom Altstätter Unternehmer und Kulturförderer Hans Jörg Tobler (Toko, Tobler-Verlag) ins Leben gerufen wurde. Die Industrie unterstützt zudem immer wieder Rheintaler Kulturschaffende. All dies zeigt: Kulturelle und industrielle Kreativität und Innovation inspirieren sich gegenseitig.

Persönlichkeiten

Marolani Florian

Florian Marolani (1811-1864) war Wohltäter und Stifter in Altstätten. Nach dem frühen Tod seiner Frau Anna Schachtler, Tochter eines reichen Kornhändlers, gründete er eine Stiftung, die verschiedenen Zwecken Geld zukommen liess. Mittel der Stiftung gab es auch für den Bau des 1868 realisierten Spitals. Was nach Marolanis Tod übrigblieb, ging an einen Baufonds der Ortsgemeinde Altstätten.
Gehr Ferdinand

Ferdinand Gehr (1896-1996), anfänglich umstritten, zählt zu den grossen, international anerkannten Kirchenmalern des 20. Jahrhunderts. Der Altstätter Künstler wurde unter anderem durch sein Altargemälde der Propstei Sankt Gerold im Grossen Walsertal bekannt. Gehr war bekannt wegen seiner sakralen Bildthemen, kirchlichen Glasbilder und monumentalen Wandgemälde. Zunächst arbeitete er als Stickereizeichner. Er schuf auch Blumenaquarelle, Eros-Darstellungen, Akte und Landschaftsbilder.
Rist Pipilotti

Pipilotti Rist, geboren 1962 in Grabs, heimatberechtigt in Altstätten, hat als Videokünstlerin internationalen Ruf erlangt. Sie gilt als Pionierin im Umgang mit Videoinstallationen und Experimentalfilmen. Als Schwerpunkte ihres Werkes gelten der menschliche Körper und die Weiterentwicklung der Videotechnik. Manche ihrer Werke finden sich im öffentlichen Raum, so gestaltete sie etwa die Stadtlounge in St.Gallen. Ihr bürgerlicher Name lautet Elisabeth Charlotte Rist.

Kulturelles

Diogenes Theater

Seit seiner Wiedereröffnung 2021 ist das Diogenes Theater im Gebäude des Museums Prestegg eingemietet. Im Bild ein Auftritt der Altstätter Clownin Gardi Hutter im Kleintheater. Das Diogenes Theater bietet 132 Zuschauerplätze und ist seit 1978 als Verein mit über 800 Mitgliedern organisiert.
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Bühne Marbach

Die Bühne Marbach entstand 1982 in einem alten Bauernhaus. Das schmucke Kleintheater bietet eine bunte Palette aus Musik, Kabarett, Lesung und Theater. Träger ist der Kulturkreis Marbach.
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Freilichtbühne in Rüthi

Die Rheintaler Kulturstiftung fördert unter anderem die Freilichtbühne in Rüthi. Diese gilt als grösstes und traditionsreichstes Freilichttheater im Kanton St.Gallen. Im Rhythmus von drei Jahren bringt es grosse Inszenierungen auf die Bühne. Die Bühne widmet sich insbesondere Ereignissen aus dem kulturhistorischen Erbe des Rheintals.
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Kino-Theater Madlen

Das Kino-Theater Madlen in Heerbrugg ist seit 1949 ein kulturelles Zentrum des Rheintals. Es zeigt nicht nur Filme, sondern ist auch Bühne für Theater, Kabarett, Konzerte und Vorträge. Das von Pascal Zäch geleitete Kino-Theater verbindet seit 2016 Kultur, Unterhaltung und Kulinarik. Ihm angeschlossen ist ein Bistro-Restaurant. Das besondere Ambiente des Kinosaals ist geprägt durch die vom Appenzeller Kunstmaler Hugentober geschaffenen Gebirgslandschaften an den Wänden.
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Mummenschanz

Die Maskentheatergruppe Mummenschanz wurde 1972 in Paris von Bernie Schürch, Andres Bossard und Floriana Frassetto gegründet. 1998 entstand durch Hans Jörg Tobler die Stiftung Mummenschanz mit Sitz in Altstätten. Er kümmerte sich bis zu seinem Tod 2010 als Stiftungsratspräsident um die Organisation und Finanzen der Maskentheatertruppe. Tobler war Lebenspartner der Mummenschanz-Mitgründerin Floriana Frassetto.
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Rheintaler Kulturstiftung

Die 2008 ins Leben gerufene Rheintaler Kulturstiftung fördert kulturelle Projekte aller Sparten und vergibt Anerkennungs- („Goldiga Törgga“) und Nachwuchspreise („Grüana Törgga“). Sie setzt sich auch mit den Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur auseinander. Kulturaffine Unternehmerinnen und Unternehmer arbeiten in der Rheintaler Kulturstiftung mit, etwa der Altstätter Unternehmer Karl Stadler und als sein Nachfolger der Architekt Carlos Martinez. Finanziert wird die Kulturstiftung von den Rheintaler Gemeinden und vom Amt für Kultur des Kantons St.Gallen.
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Museum Prestegg

Das Museum Prestegg befindet sich in einem historischen Altstätter Gebäude, das seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Einst war es Wohnhaus der bedeutenden Textilhandelsfamilie um Jakob Laurenz Custer, zeitweilig auch Brauerei und Restaurant. Prunkstück des Hauses ist der Göttersaal. Der Saal wird für kulturelle Anlässe sowie als Trauzimmer des Zivilstandsamtes Rheintal genutzt.
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Verein St.Galler Rheintal

„Guter Job, gutes Leben“ – so lautet das Credo des Vereins St.Galler Rheintal, der regionalen Plattform, in der die Rheintaler Gemeinden und die Rheintaler Wirtschaft zusammengeschlossen sind. Unter diesem Motto drehte der Oberrieter Autor, Regisseur und Filmemacher Kuno Bont 2015 einen Imagefilm, der die Vorzüge des St.Galler Rheintals aufzeigt. Für sein umfangreiches Wirken erhielt Bont 2019 von der Rheintaler Kulturstiftung den Anerkennungspreis «Goldiga Törgga».
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