Das Rheintal nennt sich «Chancental». Das trifft in hohem Mass auf den Bereich der dualen Berufsbildung zu.
Diese geniesst im Rheintal über alle Branchen hinweg einen überdurchschnittlichen Stellenwert. Viele Industriebetriebe hätten sich nie derart entwickeln können, hätten sie nicht der Berufsbildung besonderes Augenmerk geschenkt.
Pionier der dualen Berufsbildung (im Betrieb und in der Berufsschule) war die Firma Wild. Kaum war sie gegründet, stellte sie 1921 die ersten Lernenden ein. In hundert Jahren wurden am Standort Heerbrugg über 3500 Lernende ausgebildet. Jahrzehntelang führte die Firma eine eigene Berufsschule. Auch für die SFS Group und weitere Firmen war die hochwertige Ausbildung junger Berufsleute von entscheidender Bedeutung: Ansonsten hätten Fachleute gefehlt, um innovativ voranschreiten zu können.
Der Kampf um Lernende ist aus demografischen Gründen härter geworden. Im Rheintal widmen sich heute mehrere Institutionen intensiv der dualen Berufsbildung: Da ist die Hans Huber Stiftung – in Erinnerung an den ehemaligen SFS-Patron Hans Huber. Da ist der Berufs- und Ausbildungsevent Rheintal, der sich aus dem Verein «Chance Industrie Rheintal» entwickelt hat. Da ist libs, führend bei der Ausbildung der Schweizer Hightech-Branche. Da ist die Rheinecker Stiftung DIE CHANCE, die sich dafür einsetzt, auch bildungsschwachen Jugendlichen eine Lehre zu verschaffen. Und da sind all die Klein- und Mittelbetriebe, die rund zwei Drittel der Lernenden im Rheintal ausbilden.