Am Anfang war das Schloss Heerbrugg. Schon zu Römerzeiten soll es ein Kastell gegeben haben. Auf dessen Grundmauern wurde 1077 die Feste „Herburch“ erbaut. Das Schloss in seiner heutigen Form stammt aus dem Jahr 1775.
Dann kam Karl Völker. 37-jährig und nach bewegtem Leben kaufte er 1833 das Schloss und machte es zu einer Internatsschule für junge Engländer. 1856 baute er eine Ziegelei, um Drainageröhren für die Trockenlegung der sumpfigen Rheintaler Ebene zu produzieren. Auf Land, das er schenkte, wurde 1857 der Heerbrugger Bahnhof gebaut. Völker, der aus Eisenach stammte, war Erzieher, Turner, Tüftler, Politiker – und Pionier.
Dann übernahm die Familie Schmidheiny. Jacob Schmidheiny kaufte Karl Völker 1867 Schloss, Land und Ziegelei ab und legte damit den Grundstein für die erfolgreichste Unternehmerdynastie des Rheintals und eine der prägendsten der Schweiz. Erfolge stellten sich mit der Erfindung des „mehrfachen Kollergangs“ ein, einer Methode zur Ziegelproduktion. Die Söhne Ernst und Jacob jun. öffneten den Fokus. Ernst konzentrierte sich auf den Cementbereich, woraus die Holcim AG entstand, einer der weltweit grössten Baustoffproduzenten. Sohn Jacob gründete 1921 mit Robert Helbling und Heinrich Wild die Wild Heerbrugg, aus der Leica-Geosystems hervorging. Im Sog der Pioniere siedelten sich Dutzende Firmen im Rheintal an. Vertreter der nachfolgenden Schmidheiny-Generation war Max, der die Firma Wild fast ein halbes Jahrhundert prägte. Ab 1984 übernahmen dessen Söhne Thomas, Stephan und Alexander.