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Oberriet Hard

Wo sich Industrie und eine Alp die Hand reichen

Oberriet ist der grösste Ort in der gleichnamigen Gemeinde, die vier weitere Dörfer zählt: Kriessern, Montlingen, Eichenwies und Kobelwald.

In der Gemeinde leben über 9000 Personen. Mit einer Fläche von 34,6 km2 ist sie nach Altstätten die zweitgrösste im Rheintal.

Industrie und Gewerbe bieten mehr als die Hälfte der über 5000 Arbeitsplätze auf Gemeindegebiet. Einst von Stickerei und Landwirtschaft geprägt, ist Oberriet zum Industriestandort geworden. Bereits 1894 begann mit der Torfstreufabrik die industrielle Torfgewinnung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnete der Unternehmer Jacob Schmidheiny neben Heerbrugg auch in Oberriet eine Ziegelei. 1923 wurde die Firma Jansen gegründet, die heute das Industriegebiet im Ostteil des Dorfs Oberriet prägt und grösstes Unternehmen der Gemeinde ist.

Wahrzeichen von Oberriet ist die Burgruine «Schloss Blatten». Sie entstand als Verteidigungsanlage vor über 700 Jahren und geht auf den königlichen Reichshof «Criesserrun» zurück, den der deutsche König 1229 dem Kloster St.Gallen schenkte. Von 1490 bis 1798 war Oberriet wie das ganze Rheintal Untertanenland der Eidgenossen. 1803 wurde aus dem freien Reichshof Kriessern die politische Gemeinde Oberriet.

Seit dem Mittelalter gehört dem Allgemeinen Hof, einer der sechs Ortsgemeinden in Oberriet, ein Stück Land mitten in Appenzell Innerrhoden: die Alp Sämtis im Alpstein zwischen Sämtiser-und Fälensee.

Unternehmen

  • Jansen AG

    Jansen AG

    Die Jansen AG wurde 1923 als „Panzerröhrenfabrik + Sauerstoffwerke Jansen & Co.“ gegründet. Jansen ist ein international tätiges Hightech-Unternehmen, das Stahlprofilsysteme für Fenster, Türen und Fassaden sowie Kunststoffprodukte für die Bauindustrie entwickelt, fertigt und vertreibt. Bis heute ist die Jansen Gruppe zu 100 Prozent in Familienbesitz und setzt auf den Produktionsstandort Oberriet. Heute zählt Jansen 600 Mitarbeitende und bildet rund 30 Lernende in 11 verschiedenen Berufen aus. 2013 erhielt die Jansen Gruppe den Preis der Rheintaler Wirtschaft.

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  • NeoVac

    NeoVac

    Die 1971 gegründete NeoVac konzentrierte sich zu Beginn auf die Überwachung von Tanks mit Leckwarn-Systemen. NeoVac bietet ganzheitliche Lösungen zur intelligenten, ressourcenschonenden Nutzung und zur sicheren Lagerung von Energie und Wasser. Die Messung und Abrechnung von Energie und Wasser hat sich zum grössten Geschäftsbereich entwickelt. NeoVac ist Schweizer Marktführer und beschäftigt heute rund 550 Mitarbeitende. 2003 erhielt NeoVac den Preis der Rheintaler Wirtschaft.

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Persönlichkeiten

  • Jansen Josef

    Jansen Josef

    Josef Jansen (1894-1984) legte 1923 den Grundstein für die Jansen AG, welche auch heute noch vollumfänglich im Besitz der Familie ist. Er ist wie Heinrich Wild einer jener Auswärtigen, die der  industriellen Entwicklung des Rheintals Schub verliehen haben. Josef Jansen baute seinen Kleinbetrieb mit Fleiss, Umsicht und Vertrauen zum international tätigen Familienunternehmen aus. Seit 2004 bilden Priska Jansen und ihr Cousin Christoph Jansen die Geschäftsleitung, seit 2006 gehören sie auch dem Verwaltungsrat an. O-Ton, Priska Jansen

  • Lanter Rudolf sen.

    Lanter Rudolf sen.

    Rudolf Lanter sen. (1938-2010) gründete 1971 die NeoVac AG als Unternehmen für die Überwachung von Tankanlagen. Die Firmengruppe blieb trotz ihres Wachstums ein Familienunternehmen. Die Führung teilen sich in zweiter Generation dessen Söhne Patrik und Ruedi sowie Schwiegersohn Roman Stadler.

  • Kobler Victor

    Kobler Victor

    Victor Kobler (1859-1937), der die Schulzeit in Oberriet verbrachte, erwarb sich einen Ruf als Tüftler und Erfinder technischer Neuerungen, die der Stickereiproduktion zugute kamen. Etwa 80 Patente gehen auf Koblers Erfindungsreichtum zurück, unter anderem eine Fädelmaschine.

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